In Österreich herrscht ein gravierender Lehrer:innenmangel, der viele Bildungsebenen betrifft. Dieser Mangel führt zu einer Überlastung der aktiven Lehrkräfte, welche immer zu größeren Problemen führt. Die Gründe für diesen Mangel sind vielfältig und erfordern eine konzertierte Aktion von Politikern der Bildungsministerien und der Gesellschaft als Ganzes.
Mögliche Ursachen des Lehrkräftemangels
Einer der Gründe für den Lehrer:innenmangel ist, dass der Lehrerberuf weniger attraktiv ist. Gehaltserhöhungen und bessere Arbeitsbedingungen könnten dazu beitragen, den Beruf für potenzielle Lehrer:innen wieder attraktiv zu machen. Ein weiteres Problem ist die Pensionswelle von Lehrer:innen, welche bereits im Gange ist und sich in Zukunft noch verstärken wird. Ich persönlich bin der Meinung- wie bestimmt viele andere auch, dass die Politik dringend darauf reagieren und dafür sorgen muss, dass so schnell wie möglich wirksame Lösungen gefunden werden.
Ein weiterer Grund für den Lehrermangel ist die wachsende Zahl der Schüler:innen. Das Bevölkerungswachstum bedeutet auch mehr Schüler:innen in den Klassenzimmern, was zu einem erhöhten Bedarf an Lehrer:innen führt. Die politischen Entscheidungsträger müssen die notwendigen Mittel bereitstellen, die Klassengrößen zu verringern und so Schüler effektiver zu unterstützen.

Es ist auch wichtig, den Lehrerberuf im Allgemeinen zu verbessern und ihn mehr Anerkennung zu verschaffen. Lehrer:innen haben die große Verantwortung, künftige Generationen auszubilden, und sollten entsprechend bezahlt werden. Auch die Gesellschaft sollte dem Lehrer:innenberuf mehr Wertschätzung entgegenbringen, um potenzielle Lehrpersonen zu motivieren, diesen Beruf zu ergreifen. Gerade in der Pandemie hat sich gezeigt, wie wichtig Lehrer:innen für die Gesellschaft sind, neben vielen anderen Berufsgruppen auch.
Ein weiteres Problem im Zusammenhang mit dem Lehrer:innenmangel ist, die erhöhte Arbeitsbelastung der vorhandenen Lehrpersonen. In vielen Fällen müssen die Lehrer:innen Überstunden machen- um sicherzustellen, dass alle Schüler:innen angemessen unterrichtet werden. Hier ist es wichtig, dass die Politik die Lehrer:innen entlastet, indem sie für ausreichend Personal und bessere Arbeitsbedingungen sorgt.
Lösungsansätze
Es ist wichtig, dass der Lehrer:innenmangel nicht nur als vorübergehendes Problem gesehen wird, sondern als strukturelles Problem, das langfristige Lösungen erfordert. Eine adäquate Ausbildung der künftigen Generationen ist eine Grundvoraussetzung für eine gesunde und erfolgreiche Gesellschaft. Daher sollten sich alle Beteiligten gemeinsam dafür einsetzen, dass der Lehrer:innenberuf in Österreich wieder attraktiver wird und genügend Lehrer:innen zur Verfügung stehen, um den Bildungserfolg unserer Kinder und Jugendlichen zu sichern.
Eine Möglichkeit, den Lehrermangel kurzfristig zu lindern (oder natürlich auch längerfristig), ist die Einstellung von Quereinsteigern. Diese haben zwar zwangsläufig keine Lehrer:innenausbildung, bringen aber Erfahrungen und Qualifikationen aus Ihrem Beruf mit, dass für den Lehrer:innenberuf von Nutzen ist. Es ist jedoch wichtig, dass Quereinsteiger eine ausreichende pädagogische Ausbildung erhalten, dass sie auf hohem Niveau unterrichten können. Quereinsteiger so wie ich mussten, bzw. müssen z.B. auch eine etwas pädagogische Ausbildung an einer PH absolvieren, welche in meinem Fall für den Bereich des Werkstättunterrichts und auch Theorieunterricht einer HTL erforderlich war.
Insgesamt ist der Lehrermangel in Österreich als dringendes Problem zu betrachten, das einer raschen und effektiven Lösung bedarf. Die Bildung unserer Kinder und Jugendlichen ist von zentraler Bedeutung für die Zukunft unseres Landes und bedarf einer entsprechend professionellen Unterstützung durch das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) und die Gesellschaft insgesamt. Nur wenn wir alle gemeinsam handeln, können wir den Lehrer:innenmangel lösen und eine erfolgreiche Bildung für alle Schüler:innen in Österreich sicherstellen.
Weitere mögliche Lösungen könnten sein
Verbesserung der Arbeitsbedingungen und der Bezahlung: Eine Anhebung der Lehrer:innengehälter und die Verbesserung der Arbeitsbedingungen können den Beruf wieder attraktiv machen. Lösungen können auch Teilzeitmöglichkeiten oder die erwähnten Quereinsteiger sein.
Förderung von Sekundärbewerbern: Wie bereits erwähnt, können Quereinsteiger eine kurz- oder auch langfristige Lösung für den Lehrer:innenmangel darstellen. Auch diese Personen müssen eine ausreichende pädagogische Ausbildung erhalten, um ein hohes Bildungsniveau zu gewährleisten. Vor allem an HTLs haben die Lehrkräfte praktische Erfahrung aus ihrem erlernten Beruf. Auch ich habe an der PH studiert und gleichzeitig langjährige Erfahrung aus der Wirtschaft mitgebracht. Viele meiner Kolleginnen und Kollegen haben diesen Weg ebenfalls durchlaufen. Meiner Meinung nach sind gerade Quereinsteiger eine gute Möglichkeit, um den Lehrer:innenmangel etwas in den Griff zu bekommen, zu mindestens in einigen Fachbereichen.

Digitalisierung der Bildung: Die Digitalisierung kann dazu beitragen, das Lernen effizienter zu gestalten und somit Lehrkräfte zu entlasten. Dafür muss die Politik entsprechende Maßnahmen ergreifen und die Schulen mit der notwendigen Ausstattung versehen.
Engere Zusammenarbeit zwischen Schulen und Unternehmen: Schulen könnten enger mit Unternehmen zusammenarbeiten, um angehende Schüler:innen schon im Vorfeld über Berufsmöglichkeiten zu informieren. Eine bessere Abstimmung zwischen Schulen und Betrieben kann hier sicher helfen.
An den HTLs in Österreich wird dies schon lange praktiziert und hat einen positiven Effekt zwischen Schulen und Unternehmen. So können die Unternehmen den Schülern vermehrt Praktika oder Arbeitsmöglichkeiten anbieten. Dies ermöglicht es den Lehrpersonen, den Unterricht entsprechend dem Lehrplan intensiver zu gestalten und abzustimmen. Auch wenn diese Maßnahme nicht direkt etwas gegen den Lehrermangel unternimmt, kann sie Quereinsteiger ermutigen, eine Teilzeitstelle als Lehrer anzunehmen.
Generell gibt es mehrere Möglichkeiten, dem Lehrermangel in Österreich zu begegnen. Eine Kombination verschiedener Maßnahmen kann künftig dazu beitragen, dass der Lehrer:innenberuf wieder attraktiver wird und genügend Lehrer:innen zur Verfügung stehen.
Die Situation in den Nachbarländern oder der EU
Ein Vergleich des Lehrer:innenmangels in Deutschland und anderen EU-Ländern zeigt, dass dies nicht nur ein nationales Problem ist. In vielen Ländern ist es schwierig, ausreichend qualifizierte Lehrer:innen zu finden. In Deutschland hat der Lehrkräftemangel in den letzten Jahren zugenommen, insbesondere in den westlichen und südlichen Regionen. In einigen Fächern wie Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften gibt es Schwierigkeiten bei der Einstellung von Lehrpersonen.
Andere EU-Länder haben ähnliche Probleme. In Frankreich beispielsweise gibt es in einigen Gebieten einen Lehrer:innenmangel, während in Spanien die Gehälter von Lehrer:innen oft deutlich niedriger sind als in anderen Berufen, so dass weniger Menschen diesen Beruf anstreben.
Auch in Österreich ist der Lehrer:innenmangel leider ein ernstes Problem geworden, wie bereits vorher gerade erläutert. Es gibt Probleme wie in Deutschland, weil es schwierig ist, Lehrer:innen für bestimmte Fächer zu gewinnen. Generell lässt sich sagen, dass der Lehrkräftemangel in vielen EU-Ländern ein ernstes Problem ist und es keine einfache Lösung gibt.
Politiker und die Gesellschaft als Ganzes müssen zusammenarbeiten, um den Beruf wieder attraktiv zu machen, indem sie wie bereits angesprochen die Arbeitsbedingungen und weitere erforderliche Maßnahmen der Lehrer:innen verbessern.
Laut einem „Kurier“-Online-Bericht (04. September 2022) sind in Österreich erstmals 8.600 freie Lehrer:innenstellen gemeldet worden. Vor allem in den Fächern Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften. In vielen Teilen Österreichs herrscht ein Lehrkräftemangel, vor allem in den Pflichtschulen. Andererseits sollte nicht unerwähnt bleiben, dass es auch Schulen gibt, die mit zu wenig Schüler:innen zu kämpfen haben und es schwierig ist, manche Klassenzimmer zu füllen. Dies dürfte sich ergeben, dass es viele verschiedene Schultypen in Österreich gibt, Geburtenschwächere Jahrgänge kommen. Zudem kommt noch, dass sich Schulen oft auch in Konkurrenz mit „Lehre mit Matura“ befinden.
Andere EU-Länder wie Frankreich und Spanien stehen wie bereits kurz erwähnt, vor ähnlichen Problemen. In Frankreich wurde in einer Studie aus dem Jahr 2022 (Herbst) ein Mangel von rund 4.000 Lehrer:innen festgestellt, insbesondere in ländlichen Gebieten.
Laut der spanischen Gewerkschaft für Bildung und Wissenschaft (STE) liegt das Problem in Spanien vor allem in den niedrigen Gehältern der Lehrer:innen, die dazu führen, dass sich immer weniger Menschen für den Lehrer:innenberuf entscheiden.
Schlechte Arbeitsbedingungen, hohe Arbeitsbelastung, niedrige Löhne und unzureichende Unterstützung durch die Politik werden häufig als Argumente für den Lehrer:innenmangel angeführt. Viele Lehrpersonen beklagen sich auch über die Belastung durch die Verwaltungsarbeit und die mangelnde Unterstützung für Bildungsreformen.
Insgesamt zeigt die aktuelle Situation, dass der Lehrer:innenmangel in Österreich und in vielen anderen EU-Ländern ein weit verbreitetes Problem ist und dringend angegangen werden muss, um künftig weiterhin eine gute Zukunft der Bildung zu gewährleisten. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass hier dringender Handlungsbedarf besteht, damit es in Zukunft keine Probleme im Bereich der Bildung gibt!