Der Lehrergesundheit wird in der Gesellschaft wenig Beachtung geschenkt, umso wichtiger ist sie, denn nur so kannst du die Herausforderungen und täglichen Belastungen gut meistern. In unserem Blogartikel gehen wir auf dieses Thema genau ein und geben dir Handwerkszeugs mit, welches du ohne viel Aufwand im Alltag integrieren kannst.
Es ist 7.35 Uhr die ersten Kinder stürmen voller Motivation den Klassenraum. Die einen Schüler:innen warten auf das Aushändigen der Corona-Testkits, die anderen auf das Auftragen der Trägerflüssigkeit auf das Wattestäbchen, der nächste möchte die Lesehausübung vorzeigen und in der Türe steht eine gestresste Mutter, welche die Hausübungen ihres erkrankten Kindes abholen will, und zwar sofort.
Lehrergesundheit – was belastet uns?
Schüler:innen, Erziehungsberechtigte, die Schulpolitik und zusätzliche Corona-Maßnahmen stellen uns Lehrer:innen vor immer höheren Anforderungen. Zahlreiche Probleme und Herausforderungen prasseln auf uns tagtäglich ein und setzen unserer Gesundheit massiv zu. Gerade in solchen herausfordernden Zeiten sollen wir einen Spagat zwischen Wissensvermittler:in, Elternberater:in, Zuhörer:in, Kolleg:in und mittlerweile auch Mediziner:in schaffen. Täglich schlüpfen wir in neue Rollen und sollten bestmöglich allen gerecht werden. Szenen wie eingangs beschrieben, rauben Zeit und Kraft, welche uns auf lange Sicht krank machen können.

Stressende Faktoren
In kaum einer anderen Schulform lernen die Schüler:innen so viel miteinander als in der Volks-/Grundschule. Hier kommen Kinder aus unterschiedlichen Familien zusammen, welche nicht unterschiedlicher sein könnten. Je nach Schulstandort kommen mehr oder weniger gravierende Defizite mit, welche den Schulalltag und vor allem die/den Einzelne:n massiv beeinflussen. Soziale, sprachliche, erzieherische Defizite sind nur wenig genannte Beispiele, welche sich auf die schulische Laufbahn eines Kindes auswirken. Doch gerade in den ersten vier Jahren wird ein Grundstein für den weiteren Bildungsweg gelegt und sollte nicht unterschätzt werden. In der vierten Klasse Gund-/Volksschule steigt der Druck, denn viele Eltern sind verunsichert, welche weiterführende Schule für ihr Kind geeignet ist.

Eltern und die Bildungspolitik
Eltern spielen gerade im Volks-/Grundschulbereich eine große Rolle. Einerseits sind Eltern gerade in den ersten Jahren noch wesentlich präsenter als in höheren Schulen. Andererseits kann diese gewünschte Präsenz auch fehlen. Nur zu gut kenne ich es, wenn Eltern nicht greifbar sind und ihnen die Schule und die schulische Entwicklung ihres Kindes nicht am Herzen liegt. Beide beschriebenen Faktoren können für die betroffene Lehrperson eine Belastung darstellen.
Doch nicht nur Erziehungsberechtigte können viel Kraft in Anspruch nehmen, auch die Bildungspolitik fordert immer mehr. Die aktuelle Pandemie macht die Arbeit in der Schule nicht einfacher. Fast wöchentlich kommen gewünschte Erneuerungen hinzu und lassen uns immer wieder in neue (Lehrer-)Rollen schlüpfen. Nicht selten hört man von Kolleg:innen wie der Mehraufwand an ihren Kräften nagt.

Doch weniger zu Arbeiten funktioniert gerade im Lehrberuf oftmals nicht. Viel mehr macht es Sinn, sich die Zeit besser einzuteilen, das heißt sein Zeitmanagement zu organisieren und zu verbessern sowie im Alltag gezielte Entspannungsübungen zu integrieren.
Volks-/Grundschullehrer:innen tendieren gerne dazu, die Verantwortung für alles zu übernehmen. Das ist nicht nur unmöglich, sondern auch nicht zielführend. Genauso wichtig ist es, klare Grenzen zu ziehen. Eine Grenze zwischen beruflich und privat mag gerade im Lehrberuf schnell verschwimmen, umso wichtiger ist es, diese Grenzen zu definieren und einzuhalten.

Mache dir genaue Gedanken, wofür wir Verantwortung übernehmen können beziehungsweise müssen und wofür nicht. Denn es gibt genügend Bereiche, wo nicht die Lehrpersonen, sondern die Eltern die Verantwortung zu tragen haben. Wir können in vielen Bereichen beratend zur Seite stehen, doch schlussendlich liegen viele Entscheidungen bei den Eltern. Gerade die Elternarbeit verschlingt viel Zeit. Hier kann ich dir nur empfehlen, dass du klar definierte Termine vereinbarst. Bei dem Termin wird nicht nur der zeitliche Rahmen, sondern auch der Gesprächsgrund klar definiert. Je nach Gesprächsinhalt solltest du dir gut überlegen, ob es nicht Sinn macht, wenn du eine:n Kolleg:in bittest dabei zu sein.
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Wie gehst du mit diesen Zeit- und Kraftfressern um? Schreib uns im Kommentar, welche Erfahrungen du damit gemacht hast.
Noch mehr wichtige Tipps und Anregungen rund um das Thema findest du hier 5 Tipps – so tankst du Kraft.