Es gibt weit mehr als nur 3 Arten von Lernvideos. Aber mit diesen von uns zusammengestellten Lernvideos kannst du deinen Unterricht schon ordentlich aufpeppen.

Du hast dich dazu entschlossen Lernvideos für deine Schüler zu machen und weißt noch nicht wie das Video im Detail aussehen soll? Im Folgenden werde ich dir 3 Typen von Videos vorstellen. Hier möchte ich dir das sogenannte Persönliche Video, das Tisch-Legevideo und den Screencast näher beschreiben.

Als Einstieg in das Thema empfehlen wir dir unseren Artikel über die Technik und Tipps zur Veröffentlichung.

Die 3 Arten von Lernvideos:

1. PERSÖNLICHES VIDEO

Das persönliche Video ist eine Aufzeichnung die du dir selbst ansiehst. Hier hat sich eine Person mit einem Inhalt auseinandergesetzt. Sie steht direkt vor der Kamera und erklärt eine Sache. Diese Form ist sehr vielseitig und kann genutzt werden um etwas zu erklären oder zu zeigen. Das persönliche Video ist eine sehr beliebte Variante bei diversen YouTuber:innen.

Diese Form ist vor allem im Bildungswesen sehr gut einsetzbar.

Kind schaut Lernvideo.
Ein persönliches Video eigenet sich gut um Inhalte zu vermitteln.

Vor- und Nachteile:

  • Persönlicher Bezug: Persönliche Ansprache bringt einen persönlichen guten Kontakt. Er ist in vielen Belangen sehr wichtig und hilfreich. Hier ist der direkte Blick in die Kamera der Schlüssel zum Erfolg. Jene Person die sich das Video ansieht, wird sich freuen, denn du hast für sie persönlich ein Video gemacht. Dies darf nicht unterschätzt werden und ist ein großer Vorteil.
  • Ein Nachteil ist es, dass du persönlich vor der Kamera stehst und sichtbar bist. Man exponiert sich und du wirst dich vielleicht nicht sehr wohlfühlen in dieser Situation.

Natürlich musst du für dich abwägen was du willst, aber aus meiner Erfahrung heraus kann ich dich nur motivieren, dass du den Schritt vor die Kamera wagst. Die Vorteile überwiegen für mich. Denn der persönliche Kontakt ist eine wesentliche stärke dieser Videos, welche durchaus genutzt werden sollten.

Diese Form kann nahezu in allen Videokontexten eingesetzt werden. Du kannst etwas erklären, du kannst etwas zeigen, etwas erläutern oder persönlich ansprechen um jemanden aufzufordern etwas zu tun. Der Fantasie sind hierbei keine Grenzen gesetzt.

Gudrun erklärt Maßeinheiten in einem persönlichen Video.
Gudrun erklärt Maßeinheiten in einem persönlichen Video.

Technik

Technisch ist dieses Video recht einfach zum Umsetzen.

  • Licht: Du brauchst einen Raum der einigermaßen hell ist.
  • Aufnahmegerät: Damit du dein Video aufnehmen kannst.
  • Stativ: Und du brauchst etwas um dein Gerät aufstellen zu können.

Wenn du deine Aufzeichnung mit deinem Smartphone machen möchtest, genügt es, wenn du dir ein günstiges Klappstativ mit einem Aufsatz für dein Smartphone besorgst. Dies ist für wenige Euro zu erwerben. Dieser Aufsatz wird nur in das kleine Klappstativ eingeschraubt und schon kann es losgehen. Das Stativ kannst du auf den Tisch stellen, reicht dies nicht, dann kannst du etwas unterlegen um Höhe zu gewinnen. Und mit so wenigen Handgriffen hast du ein Kamerasetup, das auf Gesichtshöhe aufnehmen kann.

Hintergrund

Für den Hintergrund kannst du entweder ein einfärbiges Tuch über ein Regal hängen, aber auch einfach eine Wand oder ähnliches als Hintergrund verwenden. Wenn du ein Tuch über ein Regal hängst, könnte ein dunkles Tuch vom Vorteil sein. Zum einem musst du dir nicht überlegen, ist mein Regal aufgeräumt? Was sehen die Zuseher, was sie vielleicht nicht sehen sollten? Des Weiteren kannst du einen dunklen Hintergrund optimal verwenden, wenn du im Video immer wieder Dinge einblenden möchtest. Diese sind wesentlich leichter zu lesen, wenn man einen dunklen, einfärbigen Hintergrund hat.

Natürlich wirkt es interessanter und persönlicher, wenn man keinen dunklen Hintergrund hat, sondern zum Beispiel das Bücherregal der Person sieht. Andererseits gibt man mehr von sich preis. Was du für dich möchtest, musst du entscheiden.

2. TISCH-LEGEVIDEO

Bei dieser Art von Video wird die Kamera senkrecht nach unten gerichtet. Unter der Kamera wird dann etwas gezeigt. In der Regel werden hier papierene Objekte gelegt, geschoben oder man kann live etwas schreiben um einen Inhalt zu erläutern.

Das ist eine sehr praktische und vor allem verbreitete Methode Erklärvideos zu machen. Ohnehin ist man es gewohnt Dinge visuell darzustellen oder mit der Hand zu schreiben. Bisher verwendete man die Tafel, jetzt ist es der Tisch der abgefilmt wird.

Der große Vorteil ist hier vor allem der, dass man einen Vorgang hat, den man als Lehrer:in ohnehin schon verinnerlicht hat. Auch für die Schüler:innen ist diese Form einfach und gut zu verfolgen, denn sie sind es gewöhnt, etwas zu schreiben und dabei eine Erklärung zu bekommen. Dies ist daher ein Vorgang den man schon gut kann und der nicht mehr geübt werden muss.

Zettel mit Maßeinheit.
Im Tischlegevideo schreibst du einfach auf einem Zettel.

Technik

Das technische Setup ist auch hier nicht kompliziert. Mit einfachen Mitteln ist diese Videoform zu realisieren, welche in vielen Bildungseinrichtungen oder auch im Haushalt zu finden sind.

Die einfachste Möglichkeit ist es, dass man ein Aufnahmegerät (Tablet, Smartphone) auf ein kleines Brett legt. Das Brett soll circa 40 cm lang sein und stabil genug um das Gerät zu tragen. Anschließend soll das Brett mit einem Outdoorband oder Klebeband am Sessel befestigt werden. So kann das Brett nicht nach vorne kippen. Sinnvoll ist es, wenn man noch zwei Bücher auf das Brettchen legt, so ist ein weiteres Kippen nicht möglich. Hier muss natürlich darauf geachtet werden wie schwer mein Aufnahmegerät ist. Anschließend wird das Aufnahmegerät vorne auf das Brett gelegt. Auch dieses kann zur Sicherheit mit einem Gummiband oder einem Outdoorband befestigt werden.

Aufbau für Tischvideo.
So kann der Aufbau für dein Tischvideo aussehen.

Um das Setup zu verschönern, kann man ein einfarbiges Blatt Papier oder einen Karton unterlegen und darauf die weiße Projektionsfläche. Dies kann zum Beispiel ein Stapel Papier sein. Hast du das alles vorbereitet, kann es schon losgehen. Mit diesen wenigen Mitteln hast du eine sehr gute Möglichkeit ein Erklärvideo zu machen.

Eine weitere Möglichkeit ist es, ein Chemiestative zu verwenden. Sie sind oftmals in Schulen zu finden und eigenen sich gut als Halterung. Manche Schulen haben sogar Kamerasets die für diese Form von Videos sind.

Auch hier ist der Markt voll mit vielen Produkten die erworben werden können. Von günstigen bis hin zu hochpreisigen Modellen wirst du vieles finden, das deinen Ansprüchen entspricht. Doch was heißt das genau? Du bekommst beispielsweise günstige Tablet Stative um knappe 20€. Sie sind leicht, klein, handlich und lassen sich im Handumdrehen aufbauen und vor allem aufbewahren. Auch hier bist du online wieder gut beraten.

Bei dieser Videoform sind dir keine Grenzen gesetzt. Man kann entweder per Hand schreiben und dann erklären, oder man kann bereits im Vorhinein etwas zeichnen und es unter die Kamera schieben. Vielleicht findest du passendes Material online, du kannst es natürlich verwenden und gezielt in deinem Video einsetzen.

Verwendest du Materialien aus dem Internet, muss du dir gut überlegen ob du das Video veröffentlichen möchtest. Falls ja, musst du unbedingt das Urheberrecht beachten!

Inhaltliche Struktur

Bevor du ein Video machst, solltest du dir Gedanken zur Gliederung machen. Der Inhalt muss so gegliedert und zu strukturiert werden, dass man ihn nachvollziehbar darstellen kann. Das ist auch ein großer Vorteil bei Videos, welche von Schüler:innen gemacht werden. Denn vor dem Filmen wird eine intensive Lernarbeit geleistet, welche dazu zu einem interessanten Produkt führt.

3. SCREENCAST

Der Einsatz von Screencast ist dann sinnvoll, wenn Inhalte am Computer, Tablet oder Smartphone gezeigt werden sollen.

Doch wie funktioniert das? Ich habe dazu ein Programm mit welchem ich den Inhalt des Bildschirms filmen kann. In der Regel ist es mir möglich, dass ich eine Audiospur noch darüberlegen kann. Dies hat den Vorteil, dass ich den Vorgang auf meinen Bildschirm direkt in Videoform konserviere. Man kann beispielsweise eine Software am Computer oder eine Präsentation am Bildschirm zeigen und dazu den Vortrag sprachliche aufzeichnen. Hier macht es schnell einen professionellen Eindruck.

Ein weiterer Vorteil ist, dass für viele diese Form eine geringe Einstiegshürde ist. Jeder weiß wie man so einen Vortrag vorbereitet, nur dass dieser nicht persönlich vorgetragen wird.

Screencast der TEACHIS Website.
Beim Screencast filmst du deinen Bildschirm.

Screencasting Programme

Auch hier ist die Bandbreite enorm groß. Von kostenlos bis kostenpflichtig wirst du eine Menge finden die deinen Ansprüchen genügt.

Wie funktionierts?

Das Screencast Prinzip ist immer das gleiche. Du öffnest das Programm und hast in der Regel einen Button mit welchem du die Aufnahme starten kannst. Meistens legt man im Vorhinein fest, welcher Bereich des Bildschirms aufgezeichnet werden sollte. Startet man die Aufzeichnung, so bekommt man in der Regel einen Countdown um sich noch ein paar Minuten vorbereiten zu können. Erst jetzt wechselst du in das Programm und ab da wird das was zu zeigen willst aufgezeichnet.

Merke dir unbedingt das Tastenkürzel die den Aufnahmebutton stoppt. Diese wichtige Information wird dir am Anfang aufgezeigt. Hast du die Aufnahme gestoppt wird alles was aufgezeichnet wurde im Videoprogramm gespeichert. Bei einfachen Programmen ist der Vorgang somit beendet, bei anderen wiederum kann man noch in die Nachbearbeitung gehen. Die Screencast Programme gibt es für jede Plattform. Bei neuen Versionen von iOS also iPad oder iPhone sind meist diese Programme schon vorhanden. Ein dazugehöriger Link erklärt weitere Schritte für diese Geräte. Für Windows gibt es zum Beispiel Programme wie “IceCream Screen Recorder” oder “ActivePresenter”.

EQUIPMENT UND VERÖFFENTLICHUNG

In einen weiteren Artikel von uns erfährst du mehr zum notwendigen Equipment und Tipps zur Veröffentlichung.

Wir wünschen dir viel Spaß mit dem Erstellen deiner Lernvideos! 😊